Christoph-Ulrich-Hahn-Haus feiert Richtfest seines Neubaus – auf über 3.000 Quadratmetern entstehen Wohnplätze und Arbeitsmöglichkeiten
Stuttgart. Im Christoph-Ulrich-Hahn-Haus leben seit über 50 Jahren Menschen in Wohnungsnot – insgesamt waren es in dieser Zeit über 5.000 Männer und Frauen. Seit Juli 2021 entsteht auf dem bisherigen Parkplatz ein Neubau, der weiteren 27 Frauen und Männern eine menschenwürdige Unterkunft bieten soll. Und eine Arbeit, die ihrem Leben Sinn gibt, ihrer Seele Anerkennung. Die Rohbauarbeiten sind fast fertig. Nun haben einige der heute 70 Bewohnerinnen und Bewohner und der 40 Mitarbeitenden des Hauses das Richtfest des Neubaus gefeiert. Er wird eine Gesamtfläche von über 3.000 Quadratmetern umfassen.
Seit 1968 bietet die Evangelische Gesellschaft (eva) im Christoph-Ulrich-Hahn-Haus in Stuttgart-Freiberg Heimplätze für zuvor wohnungslose Menschen an. Heute leben hier 44 wohnungslose Frauen und Männer in besonderen sozialen Schwierigkeiten und 26 chronisch mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke (CMA). In dem Neubau mit einem barrierefreien Zugang sollen zum einen 20 der CMA-Wohnplätze unterkommen, die – anders als die restlichen 6 Plätze – nicht den Anforderungen der geltenden Landesheimbauverordnung entsprechen. Daneben entstehen hier 27 weitere Plätze für Menschen in Wohnungsnot, die vorher im benachbarten Immanuel-Grözinger-Haus der eva gelebt haben. In dem neuen Gebäude gibt es dann 47 geräumige Wohneinheiten mit eigener Dusche und Toilette. Herr E. will dort einziehen. Deshalb freut er sich sehr, dass die Bauarbeiten so zügig vorankommen. In dem 19 Quadratmeter großen Zimmer mit eigener Dusche und Toilette, in dem er künftig wohnen wird, verspricht er sich mehr Lebensqualität.
In das neue Gebäude wird auch die ergotherapeutische Werkstatt umziehen. Das gefällt Herrn Z., einem weiteren Bewohner, besonders: „Da gibt es mehr Platz für unsere Arbeit und bessere Arbeitsbedingungen“, sagt er. Emanuel Wilhelm, der schon viele Jahre im Christoph-Ulrich-Hahn-Haus arbeitet, hat beim Richtfest zusammen mit dem Leiter des Hauses, Michael Kurz, den derzeitigen Bewohnerinnen und Bewohnern den Rohbau erklärt. Für ihn ist ein Aspekt des Neubaus besonders wichtig: „Er zeigt die Wertschätzung für Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen.“
Im April 2023 soll der Bau abgeschlossen sein. Auf dem Gelände Himmelsleiter werden dann drei Gebäude stehen, in denen die eva eine individuelle und zielgerichtete Hilfe anbieten kann. (uli)