Jeder kann die Kampagne der Diakonie im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 online unterstützen
„Arbeit statt Arbeitslosigkeit fördern“: Das fordert ein breites Bündnis diakonischer Einrichtungen im Bundestagswahlkampf 2013 von der Politik. Die „Initiative Pro Arbeit“ setzt sich dafür ein, dass Langzeitarbeitslose durch öffentlich geförderte Beschäftigung wieder eine Perspektive bekommen. Das ist nicht nur sinnvoll, sondern auch nicht viel teurer als die Finanzierung ihrer Arbeitslosigkeit. Wer dieses Ziel unterstützt, kann etwas tun: Über das Online-Modul „aktiv werden“ unter www.initiative-pro-arbeit.de kann jeder seinen Bundestags-Direktkandidaten sowie Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen eine entsprechende Online-Botschaft schicken. Die Neue Arbeit, Tochter der Evangelischen Gesellschaft, hat die Kampagne mitinitiiert und maßgeblich umgesetzt.
Die Zahl der Arbeitslosen ist in den vergangenen Jahren erfreulicherweise zurückgegangen. Diese allgemein bekannte Statistik verschweigt jedoch eine Tatsache: Trotz boomender Wirtschaft ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen bundesweit angestiegen. Allein in Baden-Württemberg waren im März 2013 fast 70.000 Menschen länger als ein Jahr ohne feste Arbeit. Die Betroffenen sehen für sich oft keine Perspektive mehr, sie kommen sich nutzlos vor und sind häufig krank. Darunter leidet die ganze Familie. „Diese Menschen benötigen unsere Hilfe und Solidarität“, sagte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, bei der Vorstellung der Kampagne. Und sie brauchen eine Arbeitsmarktpolitik, die sie gezielt unterstützt.
Doch das Gegenteil ist derzeit der Fall: Die Bundesarbeitsagentur hat von 2011 bis 2013 die entsprechenden Mittel um die Hälfte gekürzt. Durch die sogenannte „Instrumentenreform 2012“ ist die bis dahin geförderte öffentliche Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen praktisch zusammengebrochen. Seither dürfen diakonische Einrichtungen der Arbeitshilfe wie die Neue Arbeit Langzeitarbeitslose beispielsweise nicht mehr in Produktion und Dienstleitung beschäftigen, sofern sie dort Einnahmen erzielen. Entsprechend mussten die diakonischen Träger zwei Drittel der Stellen für Langzeitarbeitslose abbauen. Diese Arbeitsmarktpolitik müsse dringend korrigiert werden. Die Initiatoren der Kampagne „Initiative Pro Arbeit“ richten den vehementen Aufruf an die Politik: Jeder der arbeiten will, soll auch arbeiten können.
Dass dies möglich ist, zeigt das von der Diakonie entwickelte Modell des „Passiv-Aktiv-Transfers“. Dabei werden die passiven Leistungen wie Hartz IV mit den aktiven Maßnahmen der Arbeitsförderung gebündelt und damit sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. Das kostet nicht viel mehr, ermöglicht den Betroffenen aber echte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, nimmt den Leidensdruck und gibt ihnen eine Perspektive. In den Flyern zur Kampagne, die die Diakonie auch in den evangelischen Kirchengemeinden verteilt hat, schreibt Landesbischof Frank Otfried July: „Je mehr Stimmen die Initiative bekommt, desto größeres Gewicht hat Ihr Einsatz für langzeitarbeitslose Menschen, damit diese in Würde ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft verdienen können.“
Weitere Informationen unter:
www.initiative-pro-arbeit.de