Gründer des „Treffs Sozialarbeit“ war 32 Jahre bei der eva
Helmuth Beutel, bis Mai 2002 Vorstand der Dienste für seelische Gesundheit und Erwachsenenhilfe der Evangelischen Gesellschaft (eva), wird am Dienstag, 1. September, 75 Jahre alt. 32 Jahre lang hat er die Arbeit des diakonischen Trägers verantwortlich mitgestaltet. Beutel, der nach eigenem Bekunden „Arbeit nie im Sinne von mühselig erlebt“ hat, ist nach wie vor vielseitig engagiert. Der Psychotherapeut und Supervisor coacht Führungskräfte und Ärzte und hat eine Praxis für Psychotherapie in Esslingen. Gemeinsam mit Pater Anselm Grün gibt er in der Abtei Münsterschwarzach Seminare. Hier können Führungskräfte unter anderem von Pferden lernen. „Pferde haben mich gelehrt, was es heißt, einem Menschen zu folgen, weil sie ihm vertrauen“, sagt Beutel. Dieses Wissen gibt er gerne weiter. Daneben wirkt Beutel bei der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächs-Psychotherapie in Köln an der Ausbildung von Psychotherapeuten mit.
Helmuth Beutel kam im Dezember 1970 als Referent für Mitarbeiterfragen zur eva. Durch attraktive Fortbildungsprogramme gelang es ihm, vorhandene Mitarbeitende zu fördern und neue zu gewinnen. In den folgenden Jahrzehnten hat er nicht nur hausinterne Fortbildungen und Supervisionen angeboten, sondern 1973 auch den „Treff Sozialarbeit“ gegründet. Hier informieren sich bis heute jeden Monat Mitarbeitende von sozialen Einrichtungen aus dem Großraum Stuttgart über aktuelle Themen.
Ab 1982 war Beutel Leiter der damals neu eingerichteten Abteilung Dienste für seelische Gesundheit, die zunächst den Schwerpunkt ambulante Sozialpsychiatrie hatte. Hinzu kamen später neue Dienste wie die Aids-Beratung, der Vorläufer des heutigen Krisen- und Notfalldienstes, die Alzheimer-Beratung sowie das Hospiz. 1994 wurde er Vorstandsmitglied und blieb es bis zu seinem Ruhestand 2002. Für die lehrreichen Zeiten bei der eva bleibe er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Einrichtung bis heute in tiefer Dankbarkeit verbunden, sagt Beutel im Rückblick. Denn „Erfahrungen sind für mich die wirksamsten Autoritäten in meinem Leben".