Seit 25 Jahren stehen sie im Dienst der kirchlich-diakonischen Arbeit: Neun Mitarbeitende der Evangelischen Gesellschaft (eva) sind für ihr langjähriges berufliches Engagement mit dem Kronenkreuz der Diakonie in Gold ausgezeichnet worden. Pfarrer Heinz Gerstlauer, Vorstandsvorsitzender der eva, überreichte die Dankeszeichen der Diakonie am 18. Dezember. Eine eva-Mitarbeiterin erhielt zudem die Ehrenurkunde der Diakonie Deutschland: Anneliese Brandt steht seit 40 Jahren im Dienst der eva.
Am 1. Juli 1975 hatte Anneliese Brandt ihren ersten Arbeitstag als Wirtschafterin in der Charlottenheim-Küche der eva. In den vergangenen 40 Jahren hat die heute 62-Jährige unterschiedliche Tätigkeiten ausgeübt, der eva ist sie aber stets treu geblieben. Von 1986 bis 1990 übernahm sie die Hauswirtschaftsleitung des Immanuel-Grözinger-Hauses. Nach Mutterschutz und Erziehungsurlaub stieg sie 1992 wieder ein und war zunächst in der Dienststelle Wohnen tätig, die ab 1996 in den Fachbereich Immobilienwirtschaft überging. Seit 2001 verstärkt Anneliese Brandt das Team der Ambulanten Dienste Mitte und seit 2008 auch das Team der ambulanten Dienste Nord im Bereich Wohnraumbewirtschaftung und als Trainerin für Haushaltsorganisation.
Der Diplom-Psychologe Dieter David begann 1990 als Referent für Auswandererberatung im Diakonischen Werk Württemberg. Sechs Jahre später übernahm er die Beratung von bosnischen Flüchtlingen, die in ihre Heimat zurückkehren oder in ein anderes Land weiterreisen wollten. Ab dem Jahr 2000 stand die Weiterwanderungsberatung in die USA im Mittelpunkt. Bereits während dieser Tätigkeiten bot Dieter David eine psychologische Beratung für die oft psychisch stark belasteten Klienten an. 2003 übernahm er schließlich die fachliche Leitung und Teamkoordination der neu geschaffenen „Psychologischen Beratungsstelle für politisch Verfolgte und Vertriebene“ (PBV). 2006 ging die Trägerschaft dieser Beratungsstelle vom Diakonischen Werk auf die eva über und gehört seither zum Angebot des Internationalen Beratungszentrums. Unter seiner Leitung hat sich die PBV mittlerweile ein überregionales Renommee erworben.
Die erste berufliche Station in der Diakonie war für Evangelos Goros 1990 die Beratungsstelle Emden. Der gebürtige Grieche beriet und betreute dort als Diplom-Sozialpädagoge seine Landsleute und initiierte die Gründung des Ausländerbeirates in der Stadt. Ein Jahr später wechselte er als „Sozialberater für Griechen“ zum Diakonischen Werk Württemberg. Ab 1996 war er als „Migrantenberater“ im Heilbronner-, Hohenloher- und Main-Tauber Kreis tätig. Seit 2003 hat er seine berufliche Heimat bei der eva gefunden und berät und begleitet Migranten im Internationalen Beratungszentrum (IB). Daneben ist er im Team ein wichtiger Schrittmacher für die Bildungs- und Begegnungsarbeit des IB. Die Belange von Migranten mit Behinderung liegen ihm besonders am Herzen – nicht nur im Rahmen der hauptamtlichen Betreuung, sondern auch ehrenamtlich: Seit vielen Jahren engagiert sich Evangelos Goros für eine Behinderteneinrichtung in Griechenland.
Jungenwohnheim, ambulante Hilfen für jugendliche Straftäter, betreutes Mädchenwohnen, ambulante Hilfen zur Erziehung: Die bisherigen beruflichen Stationen von Sabine Marsch sind breit gefächert. Ihre erste Stelle bei der eva trat die Sozialpädagogin bereits 1980 an – im Wichernhaus in Stuttgart-Kaltental, das damals noch ein Jungenwohnheim war. 1983 übernahm sie die Aufgabe, eine kleine Dienststelle neu aufzubauen, die jugendliche Straftäter ambulant unterstützte. Von 1996 an war sie dann im Betreuten Jugendwohnen für Mädchen tätig, bis sie sich für einige Jahre eine Auszeit nahm, um ihrer pflegebedürftigen Mutter zur Seite zu stehen. 2007 kehrte sie nach Stuttgart und zur eva zurück und arbeitete zunächst in der stationären Wohngruppe Alice Salomon. 2010 wechselte sie zu den ambulanten Hilfen zur Erziehung, wo sie für den Sozialraum Stuttgart-Nord zuständig ist.
Seit 1999 ist Gabriele Rein Bereichsleiterin des Gemeindepsychiatrischen Zentrums in Stuttgart-Freiberg. Bevor sie 1990 zur eva kam, hatte sie schon umfassende berufliche Erfahrungen gesammelt: im Kinderdorf Hoffmannhaus in Wilhelmsdorf, in der sozialpädagogischen Familienhilfe des Landkreises Esslingen, als Sozialarbeiterin im Gesundheitsamt Esslingen sowie im Sozialdienst der Psychiatrischen Universitätsklinik in Tübingen. Ihre erste Station bei der eva war der Sozialpsychiatrische Dienst Freiberg. Nebenberuflich hat Gabriele Rein mehrere Fortbildungen absolviert, u.a. als systemische Familientherapeutin und systemische Supervisorin. Von 2010 bis 2013 hatte sie einen Lehrauftrag an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg im Fachbereich „Soziale Arbeit – Fallarbeit in der Sozialpsychiatrie“ inne. Daneben bietet sie verschiedene Fort- und Weiterbildungen im psychosozialen Bereich an.
Reiner Saleth kam direkt nach seinem Studium der Sozialpädagogik 1990 zur „Zentralen Beratungsstelle für Wohnungslose“ der eva. Von Beginn an widmete er sich hier auch dem Thema Überschuldung. Nach mehreren Fortbildungen beriet er die Klienten dabei, wie sie ihre Schulden in den Griff bekommen können. Dabei profitierte er auch von seinem Wissen, das er sich in seinem Erstberuf als Kaufmann erworben hatte. Berufsbegleitend absolvierte er eine Ausbildung in Sozialmanagement und wechselte 1996 als Schuldnerberater zur Diakonischen Bezirksstelle. 2005 übernahm er die Bereichsleitung der Schuldnerberatung bei der eva und zugleich die stellvertretende Leitung der Zentralen Schuldnerberatung Stuttgart.
Dass Heike Sonnenberg einmal für 25 Jahre diakonische Arbeit geehrt werden würde, hätte sie zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn wohl selbst nicht gedacht. Die ausgebildete Textildesignerin, Industriekauffrau und Arbeitserzieherin arbeitete zunächst als Angestellte in einer Werbeagentur, in einem Versicherungsbüro, in einer Rechtsanwaltskanzlei und einem Industrieunternehmen. Dann fasste sie den Entschluss, in den sozialen Bereich zu wechseln, um mehr Sinn und Zufriedenheit im Arbeitsalltag zu erleben. Vor 25 Jahren trat sie ihren Dienst in der Fachberatungsstelle der eva für wohnungslose Menschen in Esslingen an, 2005 wechselte sie dann zur Zentralen Schuldnerberatung nach Stuttgart.
Ihr berufliches Schaffen widmet die Sozialpädagogin Monika Steinat-Reitzner der Aufgabe, Eltern und Familien zu stärken und Kindern eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Von 1976 bis 1989 arbeitete sie in einer familienähnlichen Wohngruppe der Sophienpflege Tübingen. Nach einem Abstecher zum Stadtjugendring Backnang kam sie 1994 schließlich zur Villa 103 der eva in Schorndorf, die damals noch eine klassische Tagesgruppe war. Unter ihrer Mitwirkung wurde das Angebot der Villa weiterentwickelt und ist heute ein im Sozialraum fest verankertes Jugendhilfeangebot. Nach vielen Jahren in der direkten Arbeit mit Kindern hat sie ihren Schwerpunkt mittlerweile auf die Eltern- und Familienarbeit verlegt. Ob Elternbildung, eva’s Familientreff oder Frauenfrühstück – Monika Steinat-Reitzner hat viele Angebote mitinitiiert und begleitet sie mit hohem Fachverstand und menschlicher Zugewandtheit.
Als Sekretärin begann Iris Stradinger, die ursprünglich Hotelfachfrau gelernt hat, 1990 in der damaligen Diakonischen Bezirksstelle der eva. Als diese 2005 geschlossen wurde, wechselte sie ins Sekretariat der Abteilung „Dienste für Menschen in Armut, Wohnungsnot und Migration“, wo sie bis heute tätig ist. Seit 2000 setzt sie sich daneben als gewähltes Mitglied der Mitarbeitervertretung (MAV) für die Belange ihrer Kolleginnen und Kollegen ein. Seit 2004 ist sie stellvertretende MAV-Vorsitzende. Ihr Organisationstalent hat Iris Stradinger über viele Jahre auch an anderer Stelle eingesetzt: beim Sekretärinnen-Stand auf dem eva-Bazar und bei der Vorbereitung der halbjährlichen Klausurtage der eva-Sekretärinnen.
Nergiz Winkler gehört seit 1990 zum Hauswirtschafts-Team des Christoph-Ulrich-Hahn-Hauses. Zuvor war sie 1,5 Jahre bei der eva-Tochter Neue Arbeit beschäftigt. Auch nach 25 Jahren ist Nergiz Winkler immer noch mit dem Herzen bei der Arbeit und springt immer wieder kurzfristig ein, wenn eine Kollegin erkrankt. Für sie waren die Kollegen im Christoph-Ulrich-Hahn-Haus von Beginn an so etwas wie ihre erweiterte Familie. Ihr Sohn, der heute 29 Jahre alt ist, sang schon als kleiner Knirps auf der Adventsfeier spontan für die Bewohner Weihnachtslieder.
Das Kronenkreuz in Gold ist kein Orden, sondern ein Dankeszeichen. Ursprünglich wurde es 1925 als Erkennungszeichen der Inneren Mission entworfen, des Vorläuferverbandes der Diakonie. Es wird in Württemberg vom Diakonischen Werk Württemberg verliehen und von den jeweiligen Mitgliedseinrichtungen übergeben.